STIFTUNG VON DR. MATTHIAS SCHULZE UND FRANZISKA SCHULZE FÖRDERT GRUNDLAGENFORSCHUNG IN UROLOGIE
■ Seit mehreren Jahren unterstützen Dr. Matthias Schulze und seine Frau Franziska über ihre „Wissenschaftsstiftung Leipzig“ das Forschungslabor der von Prof. Jens-Uwe Stolzenburg geleiteten Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL). So flossen seit 2020 bereits 22 000 Euro für Projekte in der Grundlagenforschung. Auch für dieses Jahr sagte Dr. Schulze weitere Förderung zu. Für Prof. Jochen Neuhaus, Leiter des urologischen Forschungslabors, ein guter Anlass, der Stiftung seinen Dank auszusprechen.
Finanzielle Unterstützung erhielt das Labor in den Jahren 2020 und 2021 für das Projekt „Harnblasen-Organoide als Modellsystem für die Interstitielle Zystitis (IC/BPS)“, welches beim seit vergangenen Jahr laufenden Nachfolge-Projekt noch um den Zusatz „… und urologische Tumore“ erweitert worden ist. Prof. Neuhaus betont: „Da diese Projekte eher den Charakter einer Pilotstudie haben, ist diese Finanzierung aus den Stiftungsgeldern sehr wichtig für uns, da wir diese Mittel über die großen Förderorganisationen nicht bekämen.“
Dr. Matthias Schulze leitet seine Praxis für Urologie, Andrologie, Onkologie, Speziallabor und Lasermedizin in Markkleeberg. Selbst einmal in früheren Jahren am Leipziger Uniklinikum tätig gewesen, ist er dem UKL immer verbunden geblieben.
„Die Entwicklung solcher Modellsysteme ist extrem schwierig zu finanzieren“, sagt Prof. Neuhaus. Das nun dank der Stiftungsmittel entwickelte Modellsystem konnte in ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes größeres Projekt inkludiert werden. Im Kern geht es um eine neuartige Behandlung von Harnblasen-Tumoren, getestet in Zellkulturen, aber eben auch in Organoiden. Dies sind bis zu einem Millimeter große, organähnliche Mikrostrukturen, die künstlich erzeugt werden können. Winzig kleine Kügelchen bilden die Struktur der Harnblasenwand nach. „Wenn ein solches Modell funktioniert“, erläutert Forschungslabor-Leiter Neuhaus, „können wir sehen, ob bestimmte Behandlungen ansprechen.“ Für die Forschung zu Harnblasen-Karzinomen seien solche Modelle sehr wichtig und besser geeignet als Zellkulturen. Dr. Schulze absolvierte von 1997 bis 1999 seine Facharztausbildung an der Klinik und Poliklinik für Urologie. „Mit dem Schritt in die eigene Niederlassung im Jahr 2000 blieb ich der Klinik fachlich, kollegial und wissenschaftlich eng verbunden. Insbesondere wurde es durch den heutigen Klinikdirektor Prof. Jens-Uwe Stolzenburg ermöglicht, dass eine arbeitsteilige Kooperation mit niedergelassenen Kollegen stattfinden konnte. Daher operiere ich bis heute regelmäßig am Klinikum und fühle mich durchaus als Teil des Klinikkollektivs“, hebt er hervor. „Zudem bestand seit jeher ein enges Verhältnis zum Forschungslabor von Prof. Neuhaus, indem praktische Fragestellungen aus dem Klinikalltag bearbeitet wurden und gemeinsame wissenschaftliche Publikationen und auch ein erfolgreiches Promotionsprojekt entstanden“, so Matthias Schulze.
Die gemeinnützige „Wissenschaftsstiftung Leipzig“ gründeten er und seine Frau, Dipl.-Ing. Franziska Schulze, im Jahr 2019. Ein wichtiger Stiftungszweck sei die Förderung der medizinischen Wissenschaft, erklärt der Mediziner. Daneben bildet sie nach Dr. Schulzes Angaben auch Förderungsmöglichkeiten der Baukultur und des Breitensports ab. Ziel sei es, selbstbestimmt gemeinnützige Projekte finanziell zu unterstützen.
Um das Forschungslabor der UKL-Urologie und weitere Projekte auch in Zukunft unterstützen zu können, brauche es die fortwährende Bereitschaft potentieller Spender:innen und Geldgeber:innen: „Diese Stiftung kann ein Impulsgeber sein, für Institutionen und Bürger, Zuwendungen einem wohltätigen Zweck zukommen zu lassen“, erklärt Dr. Matthias Schulze. Insofern sei das Engagement dieser Stiftung abhängig von einer breiten Unterstützung weiterer Zustifter:innen und Spender:innen. „Jeder interessierte Bürger kann daher gern in Austausch treten und Teil dieses Engagements sein.“
Quelle: Universitätsklinikum Leipzig, Health Magazine, Markus Bien, Mai 2023